2 Planung bis 2027 Vertrag Radentscheid
2) Vereinbarte Maßnahmen, bei denen die Planungen zur Förderung des Fahrradverkehrs bis 2027 weiter voran getrieben werden
… auch wenn es wahrscheinlich in den nächsten 5 Jahren noch nicht zu Umsetzung kommt

Karte © Radentscheid Freising

2. Maßnahmen, die im Zeitraum bis 2027 weiter geplant werden

Die einzelnen Maßnahmen sind in der oben stehenden Abbildung für die Kernstadt visualisiert

Hierunter fallen die unten aufgelisteten Maßnahmen, die zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses noch nicht in eine konkrete Planungs- und Umsetzungsphase eingetreten sind. Zudem befinden sich Einzelmaßnahmen in dieser Kategorie, bei denen aufgrund hoher notwendiger Planungsleistungen, nötigen Grunderwerbs oder anderen externen Faktoren nicht sichergestellt werden kann, dass diese bis 2027 umgesetzt worden sind. Die Stadt ist angehalten, diese Projekte bis 2027 weiter zu bearbeiten.

2.1. Fahrradstraßen und –zonen
2.2. Markierungsarbeiten
2.3. Bauliche Maßnahmen
2.4. Verkehrsrechtliche Thematiken
2.5. Radverkehrsverbindungen im Zuge der Bauleitplanung

Detaillierte Vorstellungen der einzelnen Maßnahmen

(entsprechend der Legende in der Abbildung)

Bahnunterführungen

Drei „dicke Bretter“ stecken in diesem Punkt, für den eine Realisierung bis 2027 auch unter optimistischen Annahmen und positiven Vorzeichen nicht wahrscheinlich erscheint. Gleichwohl hat sich die Stadt Freising auch hier im Vertrag verpflichtet „die Flinte nicht ins Korn zu werfen“, sondern mit Beharrlichkeit trotz vielfältiger Herausforderungen die Planungsbemühungen intensiv voran zu treiben.

  • „Bahnposten 15“: vielen Freisinger:innen ist diese Unterführung auf ihrem Weg von und nach Lerchenfeld seit vielen Jahren bekannt.  Hier eine für Radfahrer:innen durchgängig befahrbare neue Unterführung zu schaffen, um ihnen das mühsame Schieben über die Treppen-Rampen zu ersparen – gleichzeitig eben auch Anreize zu schaffen, für Fahrten von und nach Lerchenfeld öfter das Fahrrad zu benutzen ist das Ziel des Baus einer neuen Unterführung. Eine Vielzahl von Akteuren (nicht zuletzt die Deutsche Bahn sind hier mit einzubeziehen. … und auf der Nordseite muss dann gleich die Moosach überquert werden. von manchen Seiten wurde sogar schon eine Brückenlösung ins Spiel gebracht. Wir sind gespannt, welche Optionen die Planungen in den nächsten 5 Jahren hier aufzeigen werden
  • Bustunnel am Bahnhof: Bei den aktuell laufenden Planungen für ein Strukturkonzept zum Bahnhof in Freising Freising soll auch die Busanbindung von Lerchenfeld durch einen neuen Tunnel deutlich verbessert werden. In manchen Planungsunterlagen aus dem Stadtplanungsamt wird er bereits als „Umweltverbundtunnel“ bezeichnet, weil er neben Bussen auch für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen benutzbar sein soll. Damit würde eine weiter Verbesserung der Fahrraderreichbarkeit von der westlichen Altstadt und Weihenstephan nach Lerchenfeld geschaffen, wo viele Studierende wohnen. Die Planungen für den Tunnel werden im Rahmen des unabhängig vom Radentscheid laufenden Strukturkonzepts weiter vor getrieben.
  • Bahnquerung Angerstraße:  Spätestens seit der Eröffnung des Schlüter-Einkaufszentrums im Jahr 2009 hat die Dringlichkeit einer Fuß- und Fahrradereichbarkeit dieses wichtigen Nahversorgungszentrum nicht nur aus Weihenstepfhan und Vötting, sondern auch aus dem nördlich der Bahnlinie leigenden Wohnviertels Garten-/Frühlings-Angerstraße zugenommen. Das einzige Kino Freisings hat dort im Sommer 2021 eröffnet und die Dringlichkeit noch erhöht. Gleichzeitig würde die Realisierung einer Fuß-/Rad-Unterführung an dieser Stelle auch die Anbindungen von Weihenstephan/Vötting zum Bahnhof verbessern sowie die Erreichbarkeit von Lerchenfeld (als studentischer Wohnstandort und Standort des Freisinger Schwimmbades fresch) verbessern. Diese Verbindung wurde im Dezember 2021 auch in einem  Positionspapier des VCD-Kresiverband Freising-Erding-Dachau wieder einmal gefordert. Auch wenn die Planungen bereits begonnen worden sind,  hat sich die Stadt Freising im Rahmen des Vertrages mit dem Radentscheid dazu bekannt, diese auch in den nächsten Jahren zügig voran zu bringen. 

Fahrradstraßen

Planungen sollen für folgende Verbindungen als Fahrradstraßen (weiterhin „Anlieger frei“) weiter entwickelt werden.Wir hoffen, dass ggf. auch schon einige der Planungen bis 2027 zur Umsetzung kommen und dazu beitragen, die Fahrradfreundlichkeit von Freising weiter zu verbessern.

  •  Eine der großen Herausforderungen stellt die Schaffung einer südlichen Altstadtumfahrung zwischen Domberg und Bahnlinie dar. Da die Ottostraße (bei einer Dimensionierung für Busbegegnungsverkehr) nichr genügend Raum für eigenständige Radfahranlagen bietet, wurde auch im Mobilitätskonzept die bereits seit langem diskutierte Führung am Fuße des Dombergs als wichtiger Abschnitt im Hauptnetz für Radfahrer:innen ausgewiesen – und auch so im Stadtrat beschlossen. Allerdings befindet sich diese Fläche im Eigentum des Erzbistums Freising. Westlich schließt sich die Brunnhausgasse (zur Bahnhofstraße) an. Östlich grenzt der Sondermüllerweg (zur Heilig-Geist-Gasse) an. Für das nicht im Eigentum der Stadt Freising befindliche Zwischenstück hatte diese im Vertrag mit dem Radentscheid Freising ein Zugehen auf den Eigentümer zugesagt. Sobald hier eine Lösung für den Lückenschluss gefunden ist, sollen die westliche Verlängerung in der Brunnhausgasse und der östliche Anschluss im Sondermüllerweg als Fahrradstraßen gewidmet werden.
  • Als wichtiger Teilabschnitt einer Ost-West-Verbindung im zentralen Lerchenfeld (in Verlängerung der bereits bestehenden Fahrradstraße Kulturstraße) und auch viel von Radfahrer:innen zum Besuch des fresch genutzte Straße soll die Widmung des Rabenwegs als Fahrradstraße voran gebracht werden. Dabei ist die Erreichbarkeit der Parkgarage am Schwimmbad (= Anlieger) und auch der aktuell gegenläufige Busverkehr zu berücksichtigen.
  • Die Gartenstraße stellt eine wichtige Verbindung von der Innenstadt bzw. vom Bahnhof nach Vötting und auch Weihenstephan dar. Für den mittleren Teil (zwischen  Frühlingstraße und Rosenstraße sollen die Planungen für die Widmung als Fahrradstraße weiter entwickelt werden
  • Der Lankesbergstraße könnte als Alternative zum Mainburger Berg und künftig auch als Schulweg zum Steinpark eine größere Bedeutung als Radroutenalternative zukommen. Trotz der Steigung ist diese Straße für Schulkinder und etwas trainierte Radfahrer:innen – aber auch mit dem Pedelec durchaus befahrbar.Dementsprechend sollen auch für diese Straße die bereits bestehenden ersten Überlegungen für eine Widmung als Fahrradstraße weiter entwickelt werden.
  • Die kurze Lenaustraße in Lerchenfeld  stellt die Verbindung von der Gute Änger zur Savoyer Au dar. Auch für diese Straße sollen die Planungen voran getrieben werden, mit dem Ziel der Ausweisung als Fahrradstraße.
  • Das Schulviertel um das Vimy-Areal wird von vielen Schulkindern auf dem Fahrrad befahren. Gleichzeitig werden die Düwellstraße und die Vimystraße des Öfteren auch als Abkürzung vom Pkw-Schleichverkehr genutzt. Unter Sicherstellung der Erreichbarkeit des Krankenhauses und des des Schulbusverkehrs soll für diesen Bereich (unter Einschluss der Pallotinnerstraße) die Widmung als Fahrradzone weiter geplant werden.

Schutzstreifen / Radfahrstreifen

An wichtigen Radverbindungen des Hauptnetzes von Fahrradrouten in Freising nach dem Mobilitätskonzepts von 2019 sowie an manchen Stellen im Erschließungsnetz, wo die aktuelle Fahrbahnbreite – auch unter Berücksichtigung der Belange des Busverkehrs – die Abmarkierung von Radfahrstreifen oder Schutzstreifen erlaubt, dies aber noch nicht in einem entsprechenden Konkretisierungsstadium ist, dass eine Umsetzung bereits bis 2027 zugesagt werden konnte, sollen entsprechende Planungen verfolgt werden. Vielleicht kommen diese ja so gut voran, dass bis 2027 manche dieser Maßnahmen auch schon realisiert werden können.

Anmerkung:
Radfahrstreifen (durchgezogene Linie): rechtlich wie ein eigenständiger Radweg anzusehen. Darf nicht von Kfz befahren werden.
Schutzstreifen (gestrichelte Linie): Im Begegnungsverkehrs (z. B. bei der Begegnung von zwei Bussen oder in Notfällen) kann bei Bedarf und ohne Radfahrer:innen zu gefährden die Trennlinie kurz auch überfahren werden. Halten und Parken von Kfz auf Schutzstreifen ist verboten.

  • Landshuter Straße: im Abschnitt zwischen der Einmündung der Alten Poststraße (Ostende) und der Tuchinger Straße sollen – aufgrund der Bedeutung für Radfahrer:innen von und nach Tuching – Planungen für beidseitige Schutzstreifen erstellt werden. Dabei ist auch die Führung des des Radverkehrs in Richtung Tuching Einmündungsbereich entsprechend zu berücksichtigen.
  • Gartenstraße: im Abschnitt zwischen der Saarstraße und der Frühlingstraße sollen Planungen für beidseitige Schutzstreifen als Verlängerung der (westlich anschließenden Fahrradstraße)  beginnen. Dabei soll auch der Bedarf der vorhandenen Stellplätze geprüft werden.
  • Wettersteinring: für den Abschnitt zwischen Wippenhauser Straße und dem Plantagenweg soll ein einseitiger Schutzstreifen auf der südlichen Seite (bergauf) geplant werden.
  • Isarstraße: Sobald Arbeiten für die Erneuerung der Fahrbahndecke (Flüsterasphalt, der durch Einfräsen von Abtrennlinien beeinträchtigt würde) anstehen, soll im östlichen Teil der Isarstraße eine Verbreitung der Fahradstreifen auf 2,30 m geprüft werden. Diese Breite würde das Überholen auch von Fahrrädern mit Anhängern bzw. Lastenfahrrädern ermöglichen.

Eigenständige Radwege

Dort, wo die räumlichen Gegebenheiten es erlauben, sollen als Lückenschlüsse im Hauptnetz, bzw. Erschließungsnetz oder im Rahmen der Bauleitplanung eigenständige Radwege geplant werden. Auch hier ist es aus Sicht des Radentscheids wünschenswert, dass manche Maßnahmen bereits bis 2027 umgesetzt werden, wenn der Planungsfortschrit dies erlaubt.

  • Verbindung Isarstraße-Isardamm: auf Höhe der Finkenstraße soll entlang des Jugendzentrums eine Verbindung auf den Isardamm entstehen. Dabei sind zunächst Planungen zur Bebauung in diesem Bereich sowie wasserrechtliche Fragen zu klären.
  • Verbindung zwischen Lise-Meitner-Straße und Hohenbachernstraße: dieser Lückenschluss in Vötting geht auch auf das Mobilitätskonzept zurück, wo diese Verbindung als Teil des Erschließungsnetzes aufgeführt wird (vom Campus Weihenstephan nach Hohenbachern) die Planung sind im Zusammenhang damit zu sehen, dass die Radwegeverbindung von Vötting nach Hohenbachern verbessert werden soll. In der Fortführung ist dann für die Hohenbacherner Straße die Planung eines Radweges geplant (siehe unten).
  • Verbindung zwischen Feldfahrt und Gutenbergstraße: im Zuge der Bauleitplanung soll dieser Lückenschluss für die Verbindung von Vötting/Weihenstephan zum Bahnhof und nach Lerchenfeld vorgesehen werden. Dieser ist bereits seit langem in der Diskussion.

     

  • Klinikgelände: Im Zuge einer ohnehin anstehenden Machbarkeitsstudie zum Klinikum soll eine Radverkehrsführung über das Klinikgelände berücksichtigt und bei Baumaßnahmen auf dem Areal dann später umgesetzt werden. Dies verbessert die Erreichbarkeit der Schulen im Umfeld des Vimy-Areals aus der Innenstadt (und hilft Radfahrten auf der Mainburger Straße zu vermeiden).

  • Verbindung Erdinger Straße – Gute Änger entlang des Lohmühlbachs: Im  Zuge  einer ohnehin anstehenden   Machbarkeitsstudie  zur  Entwicklung  des  Gebiets  soll  auch eine  Radverkehrsführung berücksichtigt werden.

  • Obere Pfalzgrafstraße / Am Angerbach / Am Stengerbach (Lerchenfeld): Im Zuge eines laufenden Bebauungsplanverfahrens soll auch eine Radverkehrsführung über das Gelände berücksichtigt werden. Zudem ist eine Verbindung von der Oberen Pfalzgrafstraße zur Murstraße entlang des Angerbachs im Flächennutzungsplan enthalten und soll entsprechend geprüft werden.
  •  

(nicht im Kartenausschnitt; vgl. Darstellung für die Ortsteile

  • Verbindung Vötting – Hohenbachern: zwischen Ortsende Vötting und Haindlfing soll ein Radweg geplant werden.
  • Ortsduchfahrt Tüntenhausen: Im Zuge der Planung zur Radwegeverbindung zwischen Zolling und Freising (siehe Maßnahmen in externer Zuständigkeit) wird die Stadt Freising einen entsprechenden Anschluss in der Ortsdurchfahrt Tüntenhausen planen und im Zusammenhang mit der Erstellung des Radweges entlang der Kreisstraße herstellen. Dabei soll insbesondere auf Querungsmöglichkeiten am Ende des aktuell auf der westlichen Seite verlaufenden 2-Richtungsfahrradweges von der Wieskirche nach Tüntenhausen berücksichtigt werden.
  • Hallbergmooser Straße: Ab dem Ortsausgang von Attching soll ein Radweg entlang der Hallbergmooser Sraße bis zur Querung „Alte Ismaninger Straße“ entlang des Flughafensgeländes geplant werden. Dies stellt einen Lückenschluss der Radverbindung aus Attaching zum Flughafen und Hallbergmoos dar.

Sonstiges

Hier sind in der Kartenskizze eine Reihe von unterschiedlichen Maßnahmen zusammengefasst:

  • Erdinger Straße: Im Abschnitt zwischen Kreuzung mit Gute Änger / Amselstraße und Einmündung Katharina-Mair-Straße ist die Planung einer Einbahnregelung vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll darauf geachtet werden, dass die Durchlässigkeit für Radfahrer (ebenso wie für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr)  gewährleistet ist. Auch die Belange des ÖPNV sowie Verlagerungseffekte des motorisierten Individualverkehrs sind in diesem Zusammenhang zu prüfen.

  • Biberstraße: Hier soll zwischen der Alois-Steinecker-Straße und der Kammergasse die Öffnung der Einbahnstraße für Radfahrer in Gegenrichtung überprüft werden. Damit wird der StVO-Novelle Rechnung getragen, dass Durchlässigkeit von Einbahnstraßen in beiden Richtung für Radfahrer:innen zum Regelfall werden soll, sobald die Breite der Fahrbahn mehr als 3,50 m beträgt.