Piktogramme auf der Fahrbahn an Engstellen

Fahrradpiktogramme oder „Sharrows“

An manchen Straßen sind aufgrund des geringen Querschnitts  keine separaten Flächen für Radfahrstreifen oder Schutzstreifen vorhanden.

Oft ist dies in Innenstädten der Fall, wenn der 2-Richtungsverkehr nicht zugunsten einer Einbahnstraße aufgegeben wird oder Seitenparkflächen (noch) nicht in Radfahrstreifen umgewandelt werden. 

Bei solchen beengten Verhältnissen werden inzwischen teilweise zumindest Fahrrad-Pktogramme (sog. Sharrows) auf der Fahrbahn aufgebracht.

Diese sollen die Kfz daran erinnern, dass sie sich die Verkehrsfläche mit Radfahrer:innen teilen. Sinnvoll können solche Piktogramme auch dann sein, wenn der Gehweg mit dem Zusatzzeichen 1022-10 „Radfahrer frei“ von sich auf der Fahrbahn unsicher fühlenden Radfahrer:innen (im Schritttempo) mit genutzt werden kann. 

Mit dem Zusatzzeichen ist allerdings keine Benutzungspflicht des Gehwegs, sondern eben um eine Option. 

Anwendungsbeispiel für Piktogramme in Trier (mit mit geteiltem

Doppel-Winkelpfeil)

Quelle: Studie der Universität Wuppertal zur Wirkung von Piktogrammen 2021

Sharrow (Fahrrad-Piktogramme)

Sharrow (Fahrrad-Piktogramme) zur Verbesserung der Aufmerksamkeit für Radfahrer:innen

Quelle: Manual on Uniform Traffic Control Devices (MUTCD, USA) von 2009, Part 9, S. 815

Eine Fahrradinnovation aus den USA !

Während wir ja sonst gewohnt sind, dass Innovationen für den Fahrradverkehr aus den Niederlanden zu uns kommen, sind die „Sharrows“ wohl zuerst in den USA festgelegt worden (als sog. Shared Lane Marking)

Der Begriff „Sharrow“ ist eine Wortneuschöpfung aus „share“ = teilen und „arrow“ = Pfeil. Er bezeichnet eine Bodenmarkierung auf der Fahrbahn für den  fließenden Verkehr mit der auf die Anwesenheit von Radfahrer:innen hingewiesen wird. Durch die Generierung von Achtsamkeit für Radfahrer:innen soll deren sichere Führung auf einer gemeinsam im Mischverkehr genutzten Fahrbahn unterstützt werden.

Die Wirkung von Fahrradpiktogrammen ist bislang noch nicht abschließend zu bewerten.

Die im Auftrag der Stadt Wien erstellte Studie: Untersuchung der Wirkungen von Fahrradpiktogrammen auf das Verhalten von Rad- und AutofahrerInnen kommt (auf der Basis von Videoaufnahmen) zu dem Schluss, dass sich die Radfahrer:innen nicht mehr so nah am Fahrbahnrand (wo ja oft auch Gefahr von sich öffnenden Kfz-Türen droht) bwegen, sondern tendenziell mehr Richtung fahrbahnmitte fahren. Gleichzeitig gibt es auch Anzeichen dafür, dass sich die Entfernungen der Kfz beim Überholen leicht erhöhen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kamm 2021 auch eine von der Universität Wuppertal im Auftrag des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durchgeführte Studie: Radfahren bei beengten Verhältnissen – Wirkung von Piktogrammen und Hinweisschildern auf Fahrverhalten und Verkehrssicherheit

Zumindest in Freising werden Fahrradfahrer:innen auf solchen Strecken manchmal von Kfz angehupt bzw. und durch Gesten und/oder verbale Äußerungen auf das Räumen der (vermeintlich) allein für Kfz gedachten Fahrbahn mit dem Verweis auf den Gehweg  adressiert.

Durch solche Piktogramme kann solchen Kfz klar gemacht werden, dass Radfahrer:innen auf diesen Straßen rechtmäßig unterwegs sind.

Beispiele für Straßen, auf denen im Vertrag mit der Stadt Freising aufgrund der beengten Verhältnisse (und vor allem auch des aktuellen 2-Richtungsverkehrs für Busse) keine separaten Streifen für Radfahrer:innen vereinbart werden konnten, sind die Johannisstraße und die Saarstraße oder die Ottostraße

Hier wäre es sicherlich denkbar und wünschenswert, wenn in nächster Zeit entsprechende Piktogramme aufgebracht würden.

Auch wenn es sich sicherlich um eine eher symbolische Markierung handelt, spricht vieles dafür, dass Radfahrer:innen sich subjektiv etas sicherer Fühlen. Damit können solche Piktogramme einen – wenn auch sicherlich kleinen – Beitrag für ein verständnisvolles Miteinander im Mischverkehr leisten.