In der oben stehenden Abbildung wird deutlich, dass bei der Bewertung der Fahrradinfrastruktur die Werte für Freising meist schlechter sind als in den anderen bayerischen Mittelstädten.
Besonders schlecht werden mit der Note 5,1 die Breite der Fahrradwege bewertet (4,6 in allen bayerischen Mittelstädten). Und auch die im bayerischen Durchschnitt der Mittelstädte ebenfalls nur mit 4,6 bewertete Führung an Baustellen kommt in Freising auch nur auf ein klares „Mangelhaft“.
Es erübrigt sich fast darauf hinzuweisen, dass die Zügigkeit des Vorankommens, die Öffnung von Einbahnstraßen, die Wegweisung für Radfahrer*innen, die Oberflächengestaltung und die Abstellanlagen ebenfalls schlechter bewertet werden als in den anderen bayerischen Mittelstädten.
Nicht in der Graphik dargestellt ist, dass auch der Stressfaktor ist in Freising deutlich ausgeprägter ist als in den Vergleichsstädten. Die Radfahrer*innen fühlen sich in Freising auch deutlich mehr gestresst beim Unterwegs sein mit dem Fahrrad und auch weniger als vollwertige Verkehrsteilnehmer*innen ernst genommen und vom MIV akzeptiert.
Die Probleme mit falsch parkenden Kfz (und der mangelnden Verkehrsüberwachung) werden in Freising um 0,4 Notenpunkte schlechter bewertet als in den bayerischen Vergleichsstädten. Auch dies ein Hinweis für deutlichen Bedarf nach einer systematischen Überwachung – und finanzieller Ahndung des unrechtmäßigen Parkens auf Radwegen.
Die Ampelschaltungen an den Kreuzungen werden – angesichts der berühmt-berüchtigten Freisinger „Bettelampeln“ – werden ebenso deutlich schlechter bewertet als in anderen bayerischen Mittelstädten, wie die Reinigung der Radwege und der WINTERDIENST.
Auch hier senden die Befragungsergebnisse deutliche Signale für Handlungsbedarf.
Dass sich die Freisinger Radfahrer*innen deutlich weniger sicher beim Unterwegs sein fühlen als die Radfahrer*innen in anderen bayerischen Mittelstädten ist ebenfalls ein klares Signal. Dabei sind es insbesondere auch die Konflikte mit den Kfz und auf den als unzureichend breit und sicher empfundenen Radfahrstreifen, denen hier ein schlechtes Zeugnis ausgestellt wird.
Auch wenn die Ergebnisse mit 226 Teilnehmer*innen aus der Stadt Freising nicht 100%ig als repräsentativ gelten können, stellen Sie doch eine belastbaren Stichprobe dar, die der Fahrradpolitik in Freising ein eindeutig schlechtes Zeugnis ausstellt.